Stoßwellentherapie ESWT

Stosswellentherapie

Einleitung

Schmerzen, verursacht durch Überlastung und Kalkablagerungen am Sehnenansatz, können mit Stosswellen behandelt werden. Anwendung findet diese Behandlung u. a. bei:

  • der Kalkschulter
  • Schleimbeutelentzündungen der Schulter und der Hüfte
  • dem Tennisellenbogen
  • dem Fersensporn und bei Achillessehnenreizungen

 

ESWT (Extrakorporale Stoßwellentherapie)

Chronische Schmerzen, verursacht durch Überlastung und Kalkablagerung am Sehnenansatz, können in vielen Fällen durch die äußere Anwendung von Stoßwellen (sog. Extrakorporale Stoßwellentherapie = ESWT) behandelt werden und stellt nicht selten eine Alternative zur OP dar.

  • Tibiakantensyndrom

    (Belastungsschmerz an der Schienbeinkante)

  • Bursitis trochanterica

    (Schleimbeutelentzündung oder besser: Sehnenansatzüberlastung am "Hüftknochen=Trochanter". Hier setzen die zum Gehen und Stehen benötigten Becken-Hüftmuskeln an, die besonders bei Abnutzung/Verschleiß der Lenden-Wirbelgelenke und der Hüftgelenke mehr als sonst beansprucht sind.)

  • andere Sehnenansatzerkrankungen

    (prinzipiell sind alle Sehnenansatzüberlastungen behandelbar durch ESWT. Die häufigsten chronischen Erkrankungen habe wir hier aufgelistet. Die konservative=nicht-operative Therapie hat aber oft Grenzen. Auch eine operative Behandlung ist nicht nachweisbar erfolgreicher, so daß die ESWT hier eine Alternative darstellt).

 

Was geschieht bei der Stoßwellenbehandlung?

Die Stoßwellentherapie ist ursprünglich zum Zertrümmern von Nierensteinen entwickelt worden. Die Anwendung der Stoßwelle in der Lithotrypsie hat in den vergangenen 20 Jahren die operative Entfernung von Nierensteinen oder Harnleiterstein weitgehend verdrängt.

Stoßwellen sind sehr energiereiche Schallwellen, die mit einem Spezialgerät erzeugt werden. Im gebündelter Form werden sie auf den erkrankten Bereich gelenkt, welche den chronischen Schmerz verursacht, wodurch letztlich ein Abklingen der Beschwerden erreicht wird. Es muß allerdings betont werden, daß die schmerzlindernde Wirkung bis heute noch nicht bis ins Letzte geklärt ist.
Diskutiert werden die Reizung von mechanisch empfindlichen Rezeptoren (Mechanorezeptoren), die wiederum auf Rückenmarksebene eine Endorphinausschüttung mit nachfolgender Schmerzlinderung einleiten können. Auch andere Überlegungen werden noch diskutiert. Eine abschließende Klärung steht bis heute noch aus.

Wir verwenden mittlere Energiedichten von etwa 0,12 mJ/mm². Wir verwenden mittlere Energiedichten von etwa 0,12 mJ/mm², aber auch höhere Energiedichten von bis zu 0,55 mJ/mm² bei z.B. der Kalkschulter oder der Behandlung einer Pseudarthrose.

Für welche Fälle eignet sich die Stoßwellenbehandlung?
  • Kalkschulter

    ("Tendinosis calcarea", schmerzhafte Bewegungseinschränkung der Schulter am Sehnenansatz. Sie ist in der Regel Folge einer Überbeanspruchung, die häufig untrainierte Freizeitsportler betrifft. Als Ursache kommt aber auch ein vorhergehendes Traum in Frage. die "Kalkschulter" ist das mit Stoßwellen meistbehandelte Krankheitsbild des Bewegungssystems. Erfolgsrate 70-85%)
  • Tennisellenbogen (Tennisarm) und Golferellenbogen (Golferarm, Golfarm)

    ("Epicondylopathie", "Tennisellenbogen", "Golferellenbogen", schmerzhafte Sehnenansatzreizung am Ellenbogen. Sie ist häufig Folge einer exzessiven Beanspruchung und bedürfen vor der Stoßwellentherapie einer fachärztlichen Abklärung. Erfolgsrate 70-75%)
  • Fersensporn

    ("Plantarfasciitis", "Fasciitis plantaris", meist chronische, schmerzhafte Entzündung unter dem Fersenbein, am Ansatz des Fußsohlenbandes=Fascia plantaris, oft als Folge einer Knickfußveränderung mit vermehrter Bandspannung. Der "Fersensporn hat eine besonders günstige Prognose unter einer Stoßwellenbehandlung!)
  • Achillodynie

    (meist entzündlich bedingte Veränderung der Achillessehne oberhalb des Ansatzes, auch sie ist meist Folge einer Überbeanspruchung. Sie betrifft insbesondere Sportler. Schmerzhafte und verdickte Bereiche finden sich im Sehnenverlauf und lassen sich durch Untersuchung und mittels Ultraschall=Sonografie zuverlässig darstellen. Zur Behandlung kann eine örtliche Betäubung erforderlich sein. In der Regel wird schon wenige Tage nach der Behandlung ein deutlicher Beschwerde-Rückgang beobachtet, und das Training kann wieder aufgenommen werden unter sorgfältigem Trainingaufbau.)
  • Patellaspitzensyndrom

    (Belastungsschmerz des Sehnenansatzes mit oder ohne Schleimbeutelentzündung an der Kniescheibenspitze, Ursache: Überlastung, Muskelverkürzungen. In der chronischen Verlaufsform ist die ESWT hilfreich.)
  • Pseudarthrose

    bezeichnet die Ausbildung eines so genannten „Falschgelenks“ infolge Ausbleibens der knöchernen Ausheilung eines Knochenbruchs. Diese kann zum einen entstehen nach einem Knochenbruch oder aber auch nach einer Operation. Die Therapie der Wahl von Pseudarthrosen war bisher die Operation mit Osteosynthese und Spananlagerung. Seit den 90er Jahren wird die extrakorporale Stoöwellentherapie (ESWT) als nichtinvasive und risikoarme Behandlungsmethode bei Pseudarthrosen ebenfalls erfolgreich eingesetzt.
Wie läuft die Behandlung ab?

Die Stoßwellenbehandlung wird meistens ambulant in einer entsprechend ausgerüsteten Facharztpraxis oder in einer Tagesklinik durchgeführt. Sie dauert zwischen 10-15 Minuten. Wie bei einer Ultraschalluntersuchung wird über ein Kontaktgel die Anbindung an die Hautoberfläche hergestellt. Mit einer Häufigkeit von 60-240 Impulsen pro Minute und einstellbarer Eindringtiefe (Focussierung 0-30 mm) werden bis zu 2000 Impulsen in jeder Sitzung appliziert. Je nach Krankheitsbild sind 3-5 Sitzungen erforderlich.

In der Regel ist der Patient arbeitsfähig. Tätigkeiten, welche die behandelnden Bereiche übermäßig belasten, sollten allerdings während der ersten Wochen nach der Behandlung möglichst eingeschränkt werden.

Welches Resultat kann ich erwarten?

Mittlerweile ist die ESWT in einer Vielzahl von neueren und neuesten wissenschaftlich verlässlichen Untersuchungen ("evidence based medicine") als deutlich schmerzlindernd erkannt worden. Die meisten Untersuchungen belegen, daß nach 3-6 Monaten eine erhebliche Schmerzlinderung (70 bis 90%) erreicht werden kann.
Bei den meisten der behandelten Patienten tritt im Verlauf einiger Wochen nach der Behandlung eine klare Verbesserung ein. Bei einer Abnahme der Schmerzen nimmt die Beweglichkeit deutlich zu. Beschwerdefreiheit wird oft mit wenigen Behandlung erreicht.

 

Welches sind die Vorteile der Stoßwellenbehandlung?
  • Durch die zielgerichtete Wirkung der gebündelten (=focussierten) Stoßwelle ist die Belastung des umliegenden Gewebes sehr gering.
  • Der Körper wird nicht durch Medikamente belastet.
  • Ein chirurgischer Eingriff mit den damit verbundenen Risiken kann vermieden werden.
  • Die Behandlung ist weitgehend nebenwirkungsfrei und kann ggf. mehrfach wiederholt werden.
  • Durch die ambulante Behandlung können Arbeitsunfähigkeit und, bei Sportlern, Trainingsausfallzeiten auf ein Minimum reduziert werden.
Welche Nebenwirkungen und Komplikationen können auftreten?
  • Im Behandlungsbereich können vorübergehende Hautrötungen oder Schwellungen auftreten.
  • Es kann vorübergehend ein Gefühl der Taubheit oder ein Kribbeln an der behandelten Stelle auftreten.
    Direkt nach der Behandlung kann es zu einer kurzfristigen Zunahme des Schmerzes kommen.

Krankheitsbilder

Für welche Fälle eignet sich die Stoßwellenbehandlung?

  • Kalkschulter
  • Tennisellenbogen und Golferellenbogen
  • Fersensporn
  • Achillodynie
  • Patellaspitzensyndrom
  • Pseudarthrose
  • Tennisellenbogen (Tennisarm)
  • Golferellenbogen (Golfarm, Golferarm)